Betrachtungen über Strategien durch selbst erschaffene Wahrheiten, die Welt so zu lassen wie sie ist.
53 Fahnen bedrucktes Tyvek an Schnur ca. 10 Meter
Aufgeschnappte und selbst verwendete Sprüche und Floskeln, die uns davor schützen, die Welt retten zu können bzw. zu müssen. Verinnerlichte Wahrheiten und Grundsätze, die selten noch überdacht werden. Eine allgemeine Anregung zur Selbstreflexion und Diskussionsgrundlage. Die Arbeit besteht aus mindestens 53 Fahnen in Form einer Wimpelkette, die flexibel verspannbar ist. Seit ihrer Entstehung wird die Arbeit stetig weiterentwickelt. Ich expementiere mit verschiedenen Präsentationsformen und der Dialog über die Arbeit vor Ort gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung. So führen die kommentarlos von mir aufgeschnappten und wiedergegebenen Äußerungen zum regen Austausch über deren Wahrheitsgehalt und den vermeintlichen Selbstbetrug, um z.B. Verantwortung abzugeben oder Dinge nicht ändern zu müssen. Die Präsentationsform ist bewusst an Party- und Kindergeburtstagsdekorationen angelegt.
Textauszüge Fahnen:
Ändere du doch was. Da wird sich schon jemand drum kümmern. Das war ich nicht! Das Tier war doch schon tot. Das geht auch ohne mich. Das klärt sich schon von selbst. Der war`s. Der Verfall ist vorprogrammiert. Deutschland ist sowieso keine Demokratie! Die Anderen haben das auch. Die Freiheit des Anderen wird überbewertet. Die Anderen machen das auch so. Die Welt wird schon nicht untergehen. Die sind auch selber schuld. Die Umwelt regeneriert sich schon von selbst. Du kannst das viel besser. Einer mehr oder weniger. Für mich tut auch keiner was. Ich mach das schon immer so! Ich finde es nicht laut. Ich muss auch mal an mich denken. Ich habe keine Zeit. Ich kann ja nicht alles alleine machen. Ich kann kein Blut sehen. Ich habe nichts gesehen. Ich kann mich ja nicht um alles kümmern. Man kann sich nicht immer einmischen. Man muss auch mal zufrieden sein. Man muss auch mal Ruhe geben. Meine Stimme ändert doch nicht`s. Meine Meinung interessiert eh keinen. Mich stört das nicht. Morgen ist auch noch früh genug. Nach mir die Sintflut. Nur mal ganz kurz. Ohne Geld kann man nichts ändern. Soll doch jemand anderes anfangen. Was geht mich das an? Da kann man nichts ändern. Für mich interessiert sich auch niemand. Das ist nicht mein Problem. Warum soll ich die Welt retten? Das ist nicht mein Problem. Woanders ist es auch nicht besser. Das ist eben so!